SLAP Läsion - dann kann ein Eingriff sinnvoll sein.
- 23. Dez. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Apr.
SLAP-Läsion beschreibt eine Schädigung der oberen Schultergelenkslippe, die den Ursprung der langen Bizepssehne beeinträchtigen und damit zu Schmerzen führen kann.
Sie entsteht durch eine Verletzung z.B. nach einem Sturz oder durch chronische Schädigungen z.B. Überkopftätigkeit, Tennis usw., dabei kann sie Menschen aller Altersklassen betreffen und unterschiedliche Symptome verursachen.
In diesem Ratgeber-Beitrag diskutieren wir die typischen Symptome einer SLAP-Läsion, die Diagnosemöglichkeiten und die besten Behandlungsoptionen.
In diesem Beitrag erfahren Sie:
Definition der SLAP-Läsion
Typische Symptome der SLAP-Läsion.
So wird eine SLAP-Läsion diagnostiziert.
Das ist der typische Verlauf der SLAP-Läsion.
Das sind die Behandlungsmöglichkeiten der SLAP-Läsion.
Definition der SLAP-Läsion
Die SLAP-Läsion ist eine Verletzung der Schultergelenkslippe, die die Oberseite des Schultergelenks umgibt und damit den Ursprung der langen Bizepssehne stören kann.

Diese Verletzung kann Schmerzen, Instabilität und eingeschränkte Bewegungsfähigkeit verursachen.
SLAP-Läsionen lassen sich in unterschiedliche Typen unterteilen, bei denen je nach Verletzungsmechanismus die lange Bizepssehne schwerer betroffen ist.
Symptome einer SLAP-Läsion
Typische Symptome einer SLAP-Läsion können sein:
Schmerzen im Schultergelenk
Instabilität im Schultergelenk
Schwäche im Arm
Eingeschränkte Beweglichkeit des Arms
Ein Klicken oder Knacken im Schultergelenk bei Bewegungen
Bei einigen Menschen mit SLAP-Läsionen können die Schmerzen in den Oberarm oder in den Nackenbereich ausstrahlen.
Die Symptome können auch schlimmer werden, wenn der Arm über dem Kopf oder in eine bestimmte Position gebracht wird.
Diagnose einer SLAP-Läsion
Eine SLAP-Läsion kann durch eine gründliche körperliche Untersuchung und Bildgebung diagnostiziert werden. Bei der hädischen Untersuchung wird festgestellt, ob es Anzeichen für eine Instabilität oder Schwäche gibt und wo die Schmerzen konkret wahrgenommen werden.
Eine MRT-Untersuchung kann durchgeführt werden, um die genaue Lage und Schwere der Verletzung zu bestimmen und Begleitpathologien wie z.B. eine Pulley-Läsion, Schäden an der Rotatorenmanschette oder Verletzungen der Gelenklippe zu erfassen.
Typischer Verlauf einer SLAP-Läsion
Tatsächlich kann der Verlauf einer SLAP-Läsion sehr unterschiedlich sein.
Häufig entstehen SLAP-Läsion im Lauf des Lebens, ohne, dass man sofort schwerwiegende Symptome wahrnimmt. Durch repetitive Mikrobewegungen führen Scherbelastungen am Gewebe zu kleinen Einrissen, mit dem Alter tritt das wegen der abnehmenden Gewebeelastizität häufiger auf.
Nach einem Unfall kann durch eine Subluxation der Schulter die Gelenklippe mitsamt Bizepsanker an der Schulterpfanne einreißen, Schmerzen und Funktionsverlust sind dann typischerweise sofort erkennbar. In der klinsichen Untersuchung zeigen sich typische hoch sensitive Funktionstest positiv.
Eine SLAP Läsion kann jedoch auch Wochen nach einem Sturz oder z.B. einem Schlag bei Überkopf-Sportarten präsent werden. Häufig nehmen die akuten Schmerzen nach der Verletzung zunächst ab oder werden gar nicht erst als Verletzung eingeordnet.
Mit einiger zeitlicher Verzögerung kann dann eine Entzündung der Schulterkapsel eintreten, die eine MRT Diagnostik nach sich zieht. In dieser lassen sich dann nicht selten SLAP Läsionen detektiert.
Behandlungsoptionen einer SLAP-Läsion
Es gibt verschiedene Behandlungsoptionen für eine SLAP-Läsion, abhängig von der Schwere der Verletzung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten.
Einige der bewährten Behandlungsoptionen für eine SLAP-Läsion sind:
Physiotherapie
Eine Physiotherapie kann helfen, die Muskeln im Schulterbereich zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern. Übungen können auch helfen, Schmerzen zu lindern und das Gelenk zu stabilisieren.
Medikamente
Schmerz- und Entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen können helfen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Substanzen wie Wobenzym oder Traumeel können helfen entzündungsbedingte Schmerzen zu reduzieren und die Abschwellung nach einer Verletzung zu unterstützen.
Injektionen
Injektionen haben grundsätzlich den Vorteil, dass sie an der Stelle wirken, wo es besonders benötigt wird. Neben gängigen Medikamenten wie Triamzinolon und Bupivacain können Actovegin oder Eigenblutspritzen eine Linderung der Beschwerden bewirken.
Bestrahlung, Stoßwelle und Magnetfeldtherapie
Zur Linderung der Symptome bei einer SLAP-Läsion können auch weiterführende apparative Behandlungsmethoden zum Einsatz kommen. Während z.B. die Bestrahlung bei Entzündungen der Schulter eine Symptomlinderung bewirken kann, haben Stoßwellenbehandlung und Magnetfedtherapie eher in der subakuten Phase einen Stellenwert in der symptomatischen Therapie.
Operation
Bei Sportverletzungen oder nach einer Schulterluxation kann es sinnvoll sein die SLAP Läsion frühzeitig operativ zu reparieren um die Stabilität der Schulter wiederherzustellen.
Bei einem zeitlich verzögertem Auftreten hat es sich bewährt zunächst antientzündlich zu arbeiten und mittels Physiotherapie die Beweglichkeit der Schulter zu erhalten.
Bei anhaltenden Beschwerden trotz konservativer Therapiemaßnahmen, ist ein minimal-invasiver Eingriff sinnvoll, bei dem die Ursache der Schmerzen behoben wird.
Dabei wird in Schlüssellochtechnik der Schaden am SLAP saniert wodurch die Schulter wieder belastbar wird. Nach einer Rehabilitationszeit von ca. 6 Monaten ist die Schulter wieder für Überkopfsportarten einsetzbar.
Fazit
Eine SLAP-Läsion kann an der Schulter Schmerzen, Instabilität und eingeschränkte Bewegungsfähigkeit verursachen.
Es gibt eine Reihe von Behandlungsoptionen, die helfen können, die Symptome zu lindern und das Gelenk zu stabilisieren.
Wenn Sie Schmerzen oder Einschränkungen in Ihrer Schulter bemerken, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um eine Diagnose zu erhalten und die bestmögliche Behandlungsoption für Sie zu finden.
Ein operativer Eingriff ist nicht bei jeder SLAP-Läsion notwendig.
Ein minimal-invasiver Eingriff in Schlüssellochtechnik ist sinnvoll, wenn konservative Maßnahmen keine Linderung der Beschwerden erbracht haben und die Schulter z.B. beim Sport oder der Arbeit nicht mehr schmerzfrei belastbar ist.
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