Impingement: Hilft eine bestimmte Schlafposition bei Impingement-Syndrom?
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Aktualisiert: vor 3 Tagen
Impingement-Syndrom: Welche Schlafposition hilft bei Schulterschmerzen durch Impingement Syndrom? Wie werde ich wieder schmerzfrei beim Impingement?

Schulterprobleme beim Schlafen sind für viele Betroffene mit einem Impingement-Syndrom eine große Belastung.
Die Schmerzen verschlimmern sich oft nachts, besonders in bestimmten Liegepositionen. Wer morgens mit taubem Arm, pochenden Schmerzen oder verspanntem Nacken aufwacht, kennt die Verzweiflung, die ein gestörter Schlaf mit sich bringt.
In diesem Beitrag erklären wir, was ein Impingement-Syndrom ist, warum es nachts oft schlimmer wird, und welche Schlafposition wirklich hilft, damit Sie endlich wieder ruhig und schmerzfrei durchschlafen können.
Was ist ein Impingement-Syndrom?
Das Impingement-Syndrom der Schulter entsteht, wenn Sehnen – meist die der Rotatorenmanschette, vor allem die Supraspinatussehne oder die Schleimbeutel – an einer Engstelle unter dem knöchernen Schulterdach (Akromion) eingeengt werden. Anatomisch bedingt wird der Oberarmkopf in der Gelenkpfanne gedreht, wodurch die Sehnen der Rotatorenmanschette und Weichteile eingeklemmt werden können und zusätzlichen Druck auf die Schulter verursachen. Diese Einengung verursacht Reibung, Entzündungen und Schmerzen in der Schulter bis hin zur Bewegungsunfähigkeit, besonders beim Heben des Arms oder bei Drehbewegungen.

Häufige Ursachen sind:
Überkopfbelastungen (z. B. beim Sport oder im Beruf)
Abnutzung im Alter
Muskelungleichgewichte
Fehlhaltungen
Kalkablagerungen oder Knochenveränderungen
Ein Impingement-Syndrom kann sowohl einseitig als auch beidseitig auftreten. Besonders belastend: Die Schmerzen verstärken sich häufig im Liegen – vor allem nachts.
🌙 Warum sind die Schmerzen beim Impingement häufig nachts schlimmer?
Viele Betroffene berichten, dass sie vor allem nachts unter Schulterschmerzen leiden, obwohl sie tagsüber kaum Probleme haben. Warum hat das Impingement-Syndrom etwas mit der Schlafposition zu tun? Das hat mehrere Gründe:
1. Druck auf die Sehnen im Liegen
In Rücken- oder Seitenlage kann es zu einer verstärkten Kompression der betroffenen Sehnen kommen. Besonders die Seitenlage auf der erkrankten Schulter führt häufig zu einer direkten Belastung des entzündeten Gewebes.
2. Entzündungsprozesse
Im Ruhezustand ist die Durchblutung reduziert, was dazu führt, dass sich Entzündungsstoffe langsamer abbauen – die Schmerzen nehmen subjektiv zu.
3. Verspannte Muskulatur
Nach einem langen Tag, vor allem bei wenig Bewegung oder langem Sitzen, kann es zu Verspannungen kommen, die nachts zu Schmerzen führen – insbesondere im Nacken-Schulter-Bereich.
4. Ungeeignete Matratze oder Kissen
Eine zu harte oder durchgelegene Matratze oder ein ungeeignetes Kissen können die natürliche Ausrichtung der Schulter stören und den Druck auf das Gelenk erhöhen.
Die richtige Schlafposition bei Impingement-Syndrom. Das kann ich als Bauchschläfer für einen erholsamen Schlaf tun.

Die gute Nachricht: Mit der passenden Schlafposition lassen sich die Beschwerden deutlich lindern – in vielen Fällen sogar ganz vermeiden. Seite oder die Rückenlage, solle man die Rückenlage bei Schulterschmerzen vorziehen um Schäden zu vermeiden?
1. Rückenschlaf mit Kissenunterstützung
Die beste Schlafposition bei Impingement-Syndrom ist die Rückenlage. Dabei wird die Schulter am wenigsten belastet. Wichtig ist, den Arm leicht abgespreizt zu lagern – z. B. mit einem flachen Kissen oder einem Handtuch unter dem Ellenbogen. So bleibt der Raum unter dem Schulterdach geöffnet, und die Sehnen werden entlastet.
💡 Tipp: Ein kleines Nackenkissen oder eine ergonomische Nackenrolle kann helfen, die natürliche Halswirbelsäulenstellung zu erhalten und Verspannungen zu vermeiden.
2. Seitenlage – aber richtig
Wenn Sie Seitenlage bevorzugen, lagern Sie nicht auf der betroffenen Schulter. Schlafen Sie auf der gesunden Seite und stützen Sie den betroffenen Arm vor dem Körper auf einem Kissen ab. So wird das Schultergelenk entlastet und nicht in die schmerzhafte Position gezogen.
Auf der schmerzenden Seite zu liegen, verstärkt den Druck und verschlimmert meist die Beschwerden.
3. Bauchlage vermeiden
Die Bauchlage ist bei Schulterproblemen generell nicht empfehlenswert, da sie eine unnatürliche Verdrehung der Schulter und der Halswirbelsäule verursacht.
Dies kann die Symptome zusätzlich verstärken – besonders bei Impingement oder Rotatorenmanschettenreizungen.
Wenn Sie Schulterschmerzen und Rückenschmerzen beim Engpass-Syndrom des Schultergelenks vermeiden wollen, sollten Sie die Schlafposition wechseln. Wir empfehlen: Schlafen auf dem Rücken!
🧘♀️ Weitere Tipps für besseren Schlaf bei Schulterschmerzen. Übungen bei Schmerzen zur Muskelentspannung der Rotatorenmanschette und Impingement Syndrom
Neben der Schlafposition gibt es noch weitere Maßnahmen wie z.B. spezielle Übungen, mit denen Sie Ihre nächtlichen Schulterschmerzen reduzieren und die Regeneration fördern können:
Wärme- oder Kälteanwendungen
Wärme vor dem Zubettgehen kann helfen, verspannte Muskeln zu lockern und Schmerzen zu lindern.
Bei akuten Entzündungen oder nächtlichem Stechen kann Kälte (z. B. Kühlpad) wohltuend wirken.

Sanfte Dehnübungen vor dem Schlafen
Leichte Mobilisationsübungen, Dehnen oder Schulterpendelübungen können helfen, die Beweglichkeit zu verbessern und die Sehne zu entlasten. Hierdurch wird Druck auf die betroffene Schulter reduziert, Sehnen und Schleimbeutel können entspannen, das kann helfen Beschwerden zu lindern.
Vermeiden Sie starke Dehnung oder Überkopfbewegungen – diese reizen die Schulter oft zusätzlich.
Ergonomisches Schlafumfeld
Achten Sie auf eine mittelfeste Matratze, die Schulter und Wirbelsäule gut unterstützt.
Nutzen Sie ggf. orthopädische Kissen, um Kopf und Nacken richtig zu lagern.
Vermeiden Sie zu hohe Kissen – sie kippen die Schulter nach vorn.
Versuchen Sie mal ohne Kopfkissen auf dem Rücken zu schlafen damit Sie morgens mit Leichtigkeit aufwachen.
🩺 Wann sollten Sie ärztlichen Rat suchen?
Nicht alle Schulterschmerzen verschwinden von selbst. Wenn Sie...
länger als zwei Wochen Schmerzen beim Schlafen haben, bzw. nicht mehr ohne Schmerzen auf der betroffenen Schulter schlafen können.
der Arm nicht mehr richtig beweglich ist,
oder Sie unter deutlichem Kraftverlust leiden,
... sollten Sie unbedingt einen Facharzt für Schultererkrankungen aufsuchen. In unserer Praxis in München führen wir eine gezielte Untersuchung der Schulter durch – inklusive moderner bildgebender Diagnostik wie Ultraschall oder MRT.
So können wir sicher feststellen, ob ein Impingement-Syndrom, eine Rotatorenmanschettenreizung oder eine andere Ursache für Ihre Symptome verantwortlich ist – und die passende Behandlung einleiten.
Behandlung des Impingement-Syndroms. Welche Behandlungsmethoden gibt es beim Impingement der Schulter?

Konservative Therapie:
Physiotherapie mit gezieltem Muskelaufbau und Verbesserung der Bewegungsfähigkeit
Manuelle Therapie zur Verbesserung der Gelenkmechanik
Injektionen mit entzündungshemmenden Medikamenten
Stoßwellentherapie bei chronischer Reizung
Kinesiotaping zur Entlastung
Operative Therapie:
Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine arthroskopische Operation sinnvoll sein. Dabei wird der Raum unter dem Schulterdach minimalinvasiv erweitert, sodass die Sehnen wieder frei gleiten können.
In den allermeisten Fällen ist jedoch keine Operation notwendig, wenn frühzeitig behandelt wird – und wenn die Schlafposition angepasst wird.
Fazit: Schlafposition ist bei Impingement-Syndrom entscheidend
Die richtige Schlafposition spielt eine entscheidende Rolle bei der Linderung von Schulterschmerzen durch ein Impingement-Syndrom.
Besonders die Rückenlage mit Kissenunterstützung oder die Seitenlage auf der gesunden Schulter können die Symptome deutlich reduzieren.
Kombiniert mit gezielter Physiotherapie, Schmerzmanagement und einem angepassten Alltag lässt sich die Schulter oft ohne Operation wieder vollständig stabilisieren und entlasten.
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